Emilíana Torrini und Ensemble X (Bi Nuu)

Konzertkritik: Emilíana Torrini
Price:
28,40 €

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Rating:
4
On 8. Mai 2014
Last modified:24. April 2016

Summary:

Ein schönes Konzert mit einer wie immer goldigen Künstlerin. Und für die kurze Vorbereitung klang es auch erstaunlich rund.

Sie veröffentlicht seit 20 Jahren Musik, schrieb Songs für Kylie Minogue, sang für die Thievery Corporation und belegte vor einigen Jahren mehrere Wochen lang die Spitze der deutschen Charts. Und heute spielte sie unter dem U-Bahnhof Schlesisches Tor vor 500 Leuten im Bi Nuu. „Think Big“ war wohl der Gedanke, als X-Jazz-Festivalinitiator Sebastian Studnitzky bei Emilíana Torrini anrief, um sie zu fragen, ob sie heute mit einer nur für diesen Abend aus Berliner Musikern zusammengestellten Band ihre Songs präsentieren möchte. Und „klingt interessant“ war wohl Torrinis Gedanke, als sie zusagte.

Im Anschluss an das letzte Konzert schrieb ich, dass die instrumentale Begleitung eine wesentliche Rolle in ihrer Musik spielt. Umso gespannter war ich darauf, wie eine Gruppe von Musikern, die sich erst am Tag zuvor persönlich getroffen hat, die Lieder auf die Bühne bringen würde.

Neben Emilíana tummelten sich nun also gleich sieben weitere Musiker auf der recht kleinen und mit Instrumenten zugestellten Bühne. Neben der obligatorischen „Gitarre, Bass und Schlagzeug“-Kombination spielte eine Harfenistin, sowie drei Multiinstrumentalisten, darunter Kurator Studnitzky selbst an Tasten und Trompete. Interessant zu beobachten war auch der Herr mit Hut und Klarinette auf dem Foto, der für die Geräuschuntermalung der Lieder zuständig war und dafür allerlei selten gespieltes Instrumentarium wie Maultrommel, Nasenflöte und diverse andere Instrumente bemühte, deren Namen ich nicht mal kenne.

Die Auswahl der Songs zog sich quer durch Torrinis Portfolio. Der Schwerpunkt lag natürlich bei Stücken mit einem Instrumentalpart in der Mitte, um den Musikern die Möglichkeit zu geben, darüber zu improvisieren. Dennoch hätte ich mir etwas mehr Jam-Session-Gefühl gewünscht, mehr Abwandlung der Stücke, freiere Interpretationen. Einzig das von mir normalerweise nicht sonderlich gemochte „Jungle Drum“ konnte diese Hoffnung diesmal einlösen und die Band freidrehen lassen. Auch hätte ich es nicht schade gefunden, wenn zwischendurch mal neben den Torrini-Songs der eine oder andere Jazz-Standard eingestreut worden wäre, um diese Erwartungslücke zu füllen.

Fazit

Aber was soll’s, es war trotzdem ein schönes Konzert mit einer wie immer goldigen Künstlerin. Und für die kurze Vorbereitung klang es auch erstaunlich rund.

4
Ticketpreis: 28,40 €

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