GoGo Penguin (Bi Nuu)

Konzertkritik: GoGo Penguin
Price:
25,80 €

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Rating:
4
On 11. November 2016
Last modified:10. Februar 2017

Summary:

Ich fand's schade, dass die Musiker einen zu professionellen Eindruck machten – ich finde es ja gut, wenn man Leuten auf der Bühne ansieht, dass sie auch selbst Spaß daran haben. Kann man trotzdem mal machen, beim nächsten Mal aber näher an der Bühne.

GoGo Penguin?“ Was ist das denn? So in etwa waren die Reaktionen derer, denen ich sagte, auf welches Konzert ich heute abend gehe. Ich rechnete im Bi Nuu mit einer Handvoll Leute, die sich auch noch zur Hälfte aus Musikkritikern zusammensetzt.

Das war allerdings weit gefehlt, der Laden war mal wieder proppenvoll – wobei man zugeben muss, dass das Bi Nuu unter dem Bahnhof Schlesisches Tor nicht besonders groß ist. Da ich recht spät kam, konnte ich entsprechend keinen Platz mehr nahe der Bühne ergattern. Stattdessen blockierten zahlreiche Hinterköpfe meinen Blick auf die Band.

Einen Support gab’s nicht, es ging also mit etwas Verspätung gleich mit dem Haupt-Act los. GoGo Penguin könnte man ein Jazz-Trio nennen, bestehend aus Piano (Chris Illingworth), Schlagzeug (Rob Turner) und Kontrabass (Nick Blacka). Die Art von Musik, die sie in dieser Kombination spielen, zieht ihre Inspirationen allerdings weniger aus klassischem Jazz. Man kann statttdessen intensive Einflüsse aus dem Bereich der elektronischen Musik hören, insbesondere im teilweise in den Drum’n’Bass gleitenden Spiel des Schlagzeugs. Irgendwer hat das mal mit dem Begriff „acoustic electronica“ zusammengefasst, den ich dafür recht treffend finde. Ich kann mir gut vorstellen, dass die drei Herren – ich schätze sie auf maximal 30 – ihre Musik auch am Rechner machen würden, vergeudeten sie damit nicht ihr enormes Talent an den jeweiligen Instrumenten.

Was ich mich während der Stücke auch immer wieder gefragt habe, ist: wieviel der Performance ist eigentlich fest und wieviel ist improvisiert? Bei der Spielweise der Instrumente kann ich mir nicht vorstellen, dass die Stücke Takt für Takt und Note für Note jedes Mal identisch sind, sondern dass sie eher bei jedem Konzert anhand der Akkordprogression relativ frei mit Leben gefüllt werden.

Und sonst so? Leider war mein Genuss des Konzerts durch den schlechten Platz etwas getrübt, da ich gern nicht nur den stehenden Bassisten bei seinem Spiel beobachtet hätte, sondern auch die beiden anderen. Das galt insbesondere während meines Hilights des Abends:


GoGo Penguin – Smarra on YouTube

War aber meine eigene Schuld, kann ich also nicht der Band ankreiden. Ich fand’s allerdings schade, dass die Musiker einen zu professionellen Eindruck machten – ich mag es ja, wenn man Leuten auf der Bühne ansieht, dass sie auch selbst Spaß daran haben.

Fazit

Kann man trotzdem mal machen, beim nächsten Mal aber näher an der Bühne.

 

4
Ticketpreis: 25,80 €

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