Was genau hat mich eigentlich geritten, mir ein Ticket für SIZARR zu kaufen? Die haben schließlich erst letztes Jahr ihr Debütalbum Psycho Boy Happy rausgebracht, besonders lang kann ein Konzert also nicht ausfallen. Aber was soll’s, irgendwas wollte ich mir vor meinem Urlaub noch anschauen, und wenn’s auch noch in meinem Lieblingsladen ist… Entsprechend skeptisch fand ich mich dann auch im (sogar ausverkauften) Lido ein.

Den Support gab der Kanadier Digits, der mit Laptop, Synthie und seinem immer etwas weinerlichen Gesang eine ziemlich schräge Performance abgab. Nicht so meins, aber okay, um die Leute schonmal auf tanzbare 4/4 einzustimmen.

Anschließend kamen dann die drei Jungs aus Landau in der Pfalz auf die Bühne. Und ich muss sagen, sie haben mich vom Sound und der Performance her doch positiv überrascht. Trotz ihres Alters (die Bengel sind 10 Jahre jünger als ich…) hatten sie ihre Sache gut im Griff. Auch der Umstand, dass Drummer Marc Übel mitten im Set die Bespannung einer seiner Trommeln kaputt gedroschen hatte, könnte ganz gut ausgeglichen werden. Da wurde eben kurzerhand ein neues Fell übergezogen, während die beiden anderen ein Stück ohne Schlagzeug spielten. Ich habe zwar nicht mitgezählt, aber vermute mal auf Grund der Zeit, dass alle Stücke des Albums auch gespielt wurden. Außerdem gaben sie auch einen neuen Song zum besten.

Lästerte SpOn vor ein paar Monaten noch darüber, dass SIZARR gerade in Bezug auf Interaktion mit dem Publikum noch reichlich Nachholbedarf haben, merkte man ihnen auch an, dass sie an diesem Punkt arbeiten. Die Hemdsärmeligkeit der Ankündigungen der nächsten Stücke machte aber einen bodenständigen, sympathischen Eindruck, sodass ich mir des Öfteren ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte. Und ich denke, breites Grinsen fasst meine allgemeine Stimmung an diesem Abend auch ganz gut zusammen.

Fazit

Hat Spaß gemacht.