Portishead (Zitadelle Spandau)

Konzertkritik: Portishead
Price:
51,85 €

Reviewed by:
Rating:
3
On 18. Juni 2013
Last modified:24. April 2016

Summary:

Alles in allem zwar gut, aber es hätte noch Luft nach oben gegeben. Aber hey, wie oft hat man schon die Gelegenheit…

Normalerweise gehen Bands auf Tour, um ein neues Album vorzustellen. Da weiß man dann oft nicht, woran man ist. Andererseits gibt’s aber auch die, die sich aus ihrer bestehenden Diskografie bedienen und alle Jubeljahre für ihre Fans durch die Lande ziehen. Zum bisher heißesten Tag des Jahres haben sich nun also die Dame und Herren von Portishead auf der Zitadelle Spandau angekündigt und ich dachte mir, dass ich den Termin mal wahrnehme.

Unter vergleichsweise schlechten Voraussetzungen (hab am Wochenende davon geträumt, dass ich’s nicht pünktlich raus nach Spandau schaffe und ironischerweise heute dann auch noch mein Ticket zuhause liegen lassen), hab ich’s dann doch zum Konzert geschafft und mich dort in kleiner Gruppe ins Getümmel begeben, welches erwartungsgemäß größtenteils aus Leuten zwischen 30 und 40 bestand.

Über die Vorband (Savages) möchte ich lieber nicht so viel sagen, außer dass man der Gitarristin ihr Effektgerät wegnehmen sollte, dann könnt’s vielleicht was mit uns werden. Außerdem haben sie leidlich versucht eine Stimmung aufzubauen, die an dem, was folgen sollte, ziemlich vorbei ging. Andererseits stell ich’s mir auch nicht gerade einfach vor, für Portishead einen stimmigen Support zu finden. Geschenkt.

Gegen 9 betraten dann die Triphopper um Beth Gibbons die Bühne. Die Auswahl der gespielten Stücke war bunt gemischt aus ihren drei Studioalben sowie dem 2010 als einzelne Single ohne Album erschienenen Chase the Tear. Portishead hat es zu einem Stilmerkmal erhoben, Stücke recht abrupt enden zu lassen, sodass gerade dann, wenn man gerade reingefunden hat, der Titel auch schon wieder vorbei war… schade Schokolade. Ansonsten kann man aber musikalisch nicht meckern. Der Sound war den Open-Air-Umständen entsprechend gut, für mehr hätte man näher an die Bühne gemusst. Beth Gibbons mit ihrer unverwechselbaren Körpersprache, die selten etwas anderes als ein leidvolles „please hug me“ ausdrückt, und ihrer mal kraftvollen, mal zerbrechlichen Stimme, ist für mich nach wie vor eine sehr beeindruckende Persönlichkeit. Ich würde sie auch gern mal solo mit Rustin Man sehen, aber ob es dazu nochmal kommt… Für das großartige Roads musste ich mich zwar bis zur Zugabe gedulden, bevor das Konzert für meinen Geschmack etwas zu früh endete (vermutlich aufgrund von Lärmschutzauflagen).


Portishead – Roads on Vimeo.

Fazit

Alles in allem zwar gut, aber es hätte noch Luft nach oben gegeben. Aber hey, wie oft hat man schon die Gelegenheit…

3
Ticketpreis: 51,85 €

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