Goldfrapp (Heimathafen Neukölln)

Konzertkritik: Goldfrapp
Price:
28,00 €

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Rating:
2
On 23. Oktober 2013
Last modified:24. April 2016

Summary:

Die erwartete Ganzkörpererfahrung der Musik wollte sich nicht so recht einstellen. Ich denke, ich kann künftig im Falle Goldfrapps auch mit guten Lautsprechern oder Kopfhörern vorlieb nehmen.

«Wenn ich die Musik mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre das „abgefahren“…»

So schrieb ich es vor mittlerweile 9 Jahren in einer Rezension über Goldfrapps Debütalbum Felt Mountain, das zu diesem Zeitpunkt auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hatte. Mittlerweile sind so einige Alben dazu gekommen, mal sphärisch oder zurückgenommen, mal den 80ern entlehnte Dancefloorknaller, was die Fangemeinde zwangsläufig in zwei Lager spaltete. Verbindendes Element bleibt jedoch Alison Goldfrapps faszinierende Stimme, die mit enormem Umfang dem Zuhörer mehr oder weniger kryptische Texte ins Ohr haucht.

Wie das ganze nun live wirkt, wollte ich mir heute mal im Heimathafen Neukölln zu Gemüte führen. Da ich mich eher dem sphärisch-zurückgenommenen Lager zuordne und das neuste Album Tales of us wieder in diese Richtung geht, hatte ich auch entsprechend hohe Erwartungen. Eröffnet wurde das Konzert mit einer Handvoll Stücke ausschließlich aus dem neuen Album, bei denen mir auch entsprechend das Herz aufging.

Anschließend sollte aber auch die andere Fanfraktion auf ihre Kosten kommen und es wurden die notorischen Synthiepop-Hymnen der vorherigen Alben gespielt… und zwar auch noch die, die ich in meiner Musiksammlung bewusst entfernt habe. Nicht so meins, auch wenn ein Teil des Publikums der Jubelrufe und Tanzbewegungen nach zu urteilen genau deswegen auf diesem Konzert war. Leider wurde vom oben erwähnten großartigen Debütalbum auch nur das Stück Lovely Head gespielt.

Aber nicht nur die Musikauswahl empfand ich bei diesem Konzert als suboptimal. Eigentlich ein Duo haben sich Goldfrapp für ihre Liveauftritte eine kleine Band zusammengestellt, um die Musik abgesehen vom Gesang nicht komplett aus der Konserve laufen lassen zu müssen. Es gibt so einige Berufsmusiker, die auch Spaß an ihrem Job ausstrahlen (Positivbeispiel die Band um Sophie Hunger). Allerdings gibt es auch solche, die zwar ihre Instrumente beherrschen, bei denen man allerdings nicht den Eindruck hat, dass sie aufgehen in der Musik, die sie gerade spielen. Mehrheitlich fanden sich letztere auf der Bühne. Zudem wurde ich den Eindruck nicht los, dass sich Alison in den höheren Registern ziemlich quälen musste, auch wenn sie sich tapfer geschlagen hat.

Fazit

Die erwartete Ganzkörpererfahrung der Musik wollte sich nicht so recht einstellen. Ich denke, ich kann künftig im Falle Goldfrapps auch mit guten Lautsprechern oder Kopfhörern vorlieb nehmen.

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Ticketpreis: 28,00 €

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