Seitdem ich im Frühjahr zufällig auf den Videoclip zu Wasting my young Years gestoßen bin, verfolge ich den Werdegang von London Grammar. Wer ihre Musik nicht kennt: Man kann sich das vorstellen wie die Musik von The xx, bisweilen ergänzt um ein Klavier, mit etwas mehr Varianz in der Percussion und einer sehr markanten Alt-Stimme im Vordergrund. Nachdem vor einigen Wochen nach einigen EPs ihr Debutalbum If you wait erschien, sind sie derzeit auf Tour durch Europa. Heute verschlug es sie in den Grünen Salon der Volksbühne.
Da das Konzert recht kurz ausfiel, fasse ich mich diesmal auch in der Rückschau etwas kürzer. Zur Location: Der Grüne Salon ist ein vom Ambiente her recht beeindruckender Ort, der Sound war aber (zumindest heute, mir fehlt der Vergleich) ziemlich scheppernd. Das Publikum mit Altersschnitt um die 30 bestand in meiner überspitzten Erinnerung zur Hälfte aus Stoffbeutelträgern und -innen, zur anderen Hälfte aus mitgereisten Briten, die sich nicht zu schade waren, mitten im Konzert nach vorn zu drängeln und sich dort dann lautstark mit anderen Gästen zu unterhalten – auch während ruhiger Stücke. Die Musik schien ihnen jedenfalls relativ egal zu sein.
Gut fand ich, dass die Band nicht einfach nur ihre Stücke wie auf dem Album runtergespielt hat, sondern sie auch abgewandelt und ausgeschmückt hat. Nicht so gut gefiel mir aber, dass das Konzert nach einer Stunde bereits vorbei war. Daran, dass sie noch nicht mehr Material zur Verfügung hatten, kann’s nicht gelegen haben, da sie unter anderem das namensgebende Stück ihres Debuts nicht gespielt haben.
Fazit
Nicht das beeindruckendste Konzert des Jahres. Aber wenn London Grammar in ein paar Jahren noch erfolgreich Musik machen (was ich angesichts ihres Talents sehr hoffe), kann ich zumindest sagen, ich war von Anfang an dabei.
