The Dodos (West Germany)

Konzertkritik: The Dodos
Price:
10,00 €

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Rating:
3
On 22. November 2013
Last modified:7. Mai 2022

Summary:

Für 'nen Zehner konnte man sich das mal anschauen. Habe jedenfalls genug geschwitzt, um warm bis nach Hause zu kommen.

Mmh, das West Germany ist wohl die versiffteste Location, in der ich bisher zugange war. Hinter einem unscheinbaren, schlecht beschrifteten Blechverhau geht’s zwei Etagen nach oben durch ein Treppenhaus mit dezentem Urin-Aroma. Dort angekommen erwartet einen ein notdürftig entkernter, muffiger Raum mit gefliestem Boden. Die Fenster sind professionell mit Bauschaum abgedichtet, die Beleuchtung übernehmen heimelige Leuchtstoffröhren. Eine Garderobe gibt’s nicht, die der Jahreszeit entsprechend dicken Jacken werden auf den Boden geworfen, der zuletzt wahrscheinlich gewischt wurde, als das Land noch so hieß wie der Club. Aber gut, dass einen am Kottbusser Tor kein schicker Salon erwartet, hätte man sich denken können.

An diesen abgefuckten Veranstaltungsort verschlug es gestern Nacht nun The Dodos aus dem sonnigen Kalifornien, bei denen ich seit nunmehr fast 5 Jahren darauf gewartet habe, sie mal live zu sehen. Eigentlich ein Duo bestehend aus Gitarrist Meric Long und Trommler Logan Kroeber verstärken sie sich für ihre aktuelle Tour mit Jon Haege als weiterem Girarristen, der dann auch die „Vorband“ abgibt um eigene Songs vorzustellen. Zwar hätte der sich mit Dreitagebart, seinen Hochwasserhosen, Karosocken und beigem Sakko kaum hipsterer kleiden können, macht aber dennoch einen ganz sympathischen Eindruck.

Die Dodos selber stellen gerade ein neues Album vor, das ich im Vergleich zu den früheren Scheiben ziemlich weichgespült finde. Zudem habe ich den Eindruck, dass nach und nach das Schlagzeug von Logan immer vollständiger wird, dabei macht für mich gerade die kreative distinkte Rhythmik auf wenigen Drums den Reiz ihrer alten Stücke aus. Ich war also recht skeptisch, was das Konzert betrifft, glücklicherweise spielten sie aber auch genug ihrer alten Sachen.

Wie hätte das Konzert nun besser sein können? An einem anderen Ort mit besserer Akustik und besser abgemischten Instrumenten ohne Rückkopplung beispielsweise. Oder zumindest an einem Ort, an dem der Nachbar nicht die ganze Zeit am Rauchen ist, anderthalb Stunden wird’s doch wohl mal ohne gehen.

Fazit

Aber für ’nen Zehner konnte man sich das mal anschauen. Habe jedenfalls genug geschwitzt, um warm bis nach Hause zu kommen.

3
Ticketpreis: 10,00 €

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