Ane Brun (Huxley’s Neue Welt)

Konzertkritik: Ane Brun
Price:
28,85 €

Reviewed by:
Rating:
5
On 21. November 2014
Last modified:12. November 2017

Summary:

Ein sehr schönes Konzert, das ich teilweise mit feuchten Augen aus erster Reihe beobachten konnte.

Zuletzt sah ich Ane Brun mit kleiner Band 2008 im Quasimodo. Zwischendurch gab sie Konzerte mit Orchester und ging mit Peter Gabriel auf Welttournee. Heute nun spielte sie im Huxley’s – und auch noch bestuhlt. Ich war sehr gespannt.

Vor 7 Jahren machte mich eine Kollegin auf Ane Brun aufmerksam. Deren melodiös gezupftes Gitarrenspiel gepaart mit einer zerbrechlichen, vibratoreichen Stimme und vielschichtigen Texten zog mich sofort in den Bann – das damals aktuelle Album „A temporary Dive“ zählt nach wie vor zu meinen absoluten Lieblingsalben. Etwas skeptischer stehe ich zu späteren Veröffentlichungen, die zu größerer Orchestrierung tendieren. Da ihre aktuelle Tour aber unter dem Label „Solo Acoustic“ läuft, war ich neugierig und besorgte mir recht kurzfristig noch ein Ticket.

Als Support war die Schwedin Alice Boman mitgereist, die am Keyboard deprimierende Lieder über die Liebe sang. Eigentlich bin ich für Melancholie ja immer zu haben, aber Boman konnte mich nicht so recht mitreißen. Vielleicht lag es an dem großen Saal, in dem es für einen Solokünstler sehr schwer ist, Stimmung aufzubauen, oder an den Texten, die sich stark wiederholten und mir recht belanglos erschienen. Möglicherweise hätte ich es ohne Gesang oder auf einer kleineren Bühne besser gefunden, hier war es jedenfalls nicht so meins.

Als schließlich Ane Brun auftrat, gab es zunächst mal Gewissheit: Sie spielt tatsächlich ohne Band ganz allein auf der großen Bühne. Beim ersten gespielten Stück war meine Skepsis entsprechend noch groß, spätestens mit dem zweiten Stück war sie aber verflogen und ich konnte mich vorbehaltlos den Klängen der Norwegerin hingeben.

Bühnendekoration Ane BrunAuf dem Programm standen Stücke aus allen Schaffensperioden, die Brun meist auf einer ihrer zahlreichen mitgebrachten Gitarren oder seltener am Keyboard begleitete. Zwei Coverversionen wurden auch gespielt (Alphavilles „Big in Japan“ und „Neighborhood #1“ von Arcade Fire), die sie derart in ihren eigenen Stil transformiert hat, dass man das Original kennen muss um zu wissen, dass es nicht von ihr selbst geschrieben wurde. Gern hätte ich auch ihre großartige Version von Sam Browns „Stop“ gehört, aber man kann eben nicht alles haben.

Für eine Handvoll Stücke mit Harmoniegesang ließ sich Ane Brun wieder von ihrem Support stimmlich ergänzen. Als Backing-Vocals gefiel Alice Boman mir dann auch deutlich besser als im Vorprogramm. Gefallen hat mir auch die Bühnendekoration, diese bestand aus einigen Stoffbahnen, die in Fetzen über der Bühne hingen. Je nach Stück wurden sie entweder farblich angestrahlt, oder auch mit Animationen von Regen, Quallen oder abstrakten Mustern bespielt. Eingerahmt wurde die Bühne von einer Handvoll Glimmlampen, die stimmungsvoll im Rhythmus erstrahlten.

Fazit

Ein sehr schönes Konzert, das ich aus erster Reihe mit teilweise feuchten Augen beobachten konnte. Es fällt schwer, ein einzelnes Stück als Favorit des Abends hervorzuheben, daher sei hier nur exemplarisch auf „My Star“ verwiesen:


Ane Brun – My Star on YouTube

5
Ticketpreis: 28,85 €

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