Lianne La Havas (Kulturbrauerei)

Konzertkritik: Lianne La Havas
Price:
28,20 €

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5
On 16. November 2015
Last modified:6. Mai 2022

Summary:

Für ihre Fans kann die Künstlerin nichts, weswegen ich den Abend als sehr gelungen betrachte.

Zu Ihrem ersten Termin im Grünen Salon im Frühjahr war ich nicht im Lande. Glücklicherweise kam Lianne La Havas aber noch ein zweites Mal, nun ins Kesselhaus der Kulturbrauerei. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Den Support dieses Abends gab die Britin Roseau. Musikalisch klang das ganz nett, tiefenbetonte Musik mit wohlklingendem Gesang passte ganz gut zu dem, was noch folgen sollte. Allerdings machte die Künstlerin einen mehr als angespannten Eindruck, so rechte Spielfreude strahlte sie nicht aus. Wo sie da in Gedanken war, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

Macht aber nix, denn die Leute waren schließlich eher wegen Lianne La Havas gekommen, die dann auch mit entwaffnendem Lächeln und stilsicher wie frisch aus einem Modemagazin gepellt die Bühne betrat. Mitgebracht hat sie eine fünfköpfige Band mit zwei Herren an Saiten, einem jeweils an Tasten und Schlagzeug und einer Background-Sängerin – alle in auffällig unauffälligen dunklen Tönen gekleidet.

Aber bevor das hier zu einer reinen Stilkritik verkommt, komme ich mal zum Wesentlichen: der Musik. Als mich vor ca. anderthalb Jahren ein ehemaliger Kollege auf Lianne La Havas‘ Debütalbum „Is your Love big enough?“ aufmerksam machte, verfingen insbesondere zwei Dinge bei mir: die vielseitige Stimme der Künstlerin und ihr herausragendes Rhythmusgefühl an der Gitarre. Heute konnte ich mich davon überzeugen, dass sie beides auch live drauf hat, zum Beispiel mit dem neckischen, solo vorgetragenen „Age“.

Mittlerweile ist mit „Blood“ ein Nachfolgealbum erschienen, das zwar weitere musikalische Horizonte eröffnet, mich dafür aber nicht gleichermaßen begeistert hat. Solange die Songs aber live und mit Herzblut gespielt werden, kann ich darüber hinwegsehen und sie dennoch genießen. Und ein paar Perlen enthält auch das neue Album, zum Beispiel das virtuos zwischen ruhigen und kraftvollen Passagen alternierende „Grow“.

Das Konzert schaffte es immer wieder, mir die Augen feucht werden zu lassen. Allerdings lag das zu einem großen Teil auch an einem Herrn hinter mir, der der festen Überzeugung war, er könnte die Lieder noch besser und lauter singen als die Frau auf der Bühne – mich erinnerte das aber eher an Enrique Iglesias bei versehentlich offenem Mikrofon.

Fazit

Für ihre Fans kann die Künstlerin nichts, weswegen ich den Abend dessen ungeachtet als sehr gelungen betrachte.

5
Ticketpreis: 28,20 €

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