Damals in den 90ern™, als im Musikfernsehen noch Musik lief, erinnere ich mich dunkel daran, „Tattva“ gehört zu haben. Aber erst 15 Jahre später kam ich (mal wieder über ein Skateboard-Video, ab ca. 3:00) auf den Geschmack von Kula Shaker.
Vor fünf Jahren also hab ich mich reingehört, da waren die Briten aber auch schon in der Versenkung verschwunden. Relativ überraschend wurde nun allerdings ein neues Album veröffentlicht, in Anlehnung an ihr Debut von 1996 mit dem Titel „K 2.0“ benannt. Zeit, sich die „Inder im Geiste“ mal live anzuschauen.
Den Support gab eine Londoner Band mit dem komplizierten Namen Black Casino and the Ghost. Deren Musik hätte gut auf den Soundtrack zu „From Dusk til Dawn“ gepasst, und Frontfrau Elisa Zoot würde ich auch eine Rolle darin abkaufen – sowohl optisch wie auch durch ihren Habitus. Kann man machen, wenn auch ein bisschen zuviel Geschrei für meinen Geschmack.
Dann schließlich Kula Shaker, und mein erster Eindruck war, dass sie über die mittlerweile 20 Jahre nicht nennenswert gealtert sind. Vorweg muss ich sagen, dass ich das neue Album noch nicht gehört habe. Daher kann ich auch nicht sagen, ob die meisten der gespielten Songs von diesem Album sind, oder einfach zu den Songs gehören, die ich nicht in meiner Sammlung habe. Jedenfalls dauerte es bis etwa zur Mitte des Konzerts, bis mit oben genanntem Tattva das erste Stück gespielt wurde, das ich kannte. Anschließend ging es aber für mich weitgehend unbekannt weiter.
Einen Teil des Publikums ficht das zwar nicht an. Allgemein hatte ich aber nicht den Eindruck, dass der Funke bei der Mehrheit übergesprungen war. Zwar mühte sich Frontmann Crispian Mills redlich, die Meute auch mal zum Mitsingen zu animieren. Aber entweder kannten die Leute die Songs einfach nicht, oder sie waren des Sanskrit nicht mächtig genug, um den Refrain von „Govinda“ voller Inbrunst zum besten zu geben.
Bemerkenswert ist noch das Bühnenbild, bestehend aus farbigen LED-Leisten. Darüber waren drei große Leinwände angebracht, auf die während des Abends immer wieder Bilder und Animationen projiziert wurden. Oft waren die Flächen aber auch leer, und den gelegentlichen Blicken Mills‘ nach zu deuten, war das so nicht beabsichtigt.
Erst in der Zugabe stellte sich bei mir das erste Mal an diesem Abend Gänsehaut ein, als mit „Great Hosanna“ mal einer der älteren Kracher und mein persönliches Hilight des Abends gespielt wurde. Weitere meiner Favoriten habe ich aber vermisst.
Fazit
Ich habe leider was anderes erwartet. Ein hartes Urteil, aber im Prinzip hätte mir die Zugabe gereicht.