Tame Impala (C-Halle)

Konzertkritik: Tame Impala
Price:
35,75 €

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Rating:
4
On 8. Februar 2016
Last modified:6. Mai 2022

Summary:

Wer die Musik gut findet, wird auf keinen Fall enttäuscht werden. Die Band macht ihren Job schon sehr gut, nur einige ihrer Fans sind Arschlöcher.

Wenn ich einen Abend in einer Kneipe verbringe, stinken meine Klamotten anschließend nach Zigarettenrauch. Nach dem heutigen „Tame Impala“-Konzert riechen sie nach Gras.

Jagwar MaDas war jetzt für die Musikrichtung Psychedelic Rock eigentlich auch nicht besonders überraschend. Ebensowenig der Supportact, der aus den australischen Landsmännern von Jagwar Ma bestand, die ich vor einigen Jahren schonmal in einer ähnlich THC-geschwängerten Atmosphäre im Vorprogramm der Foals gesehen hatte. Letzlich waren sie auch der Auslöser dafür, dass ich mich am heutigen Abend in der Columbiahalle eingefunden habe. Deren Mischung aus Psychedelia mit elektronischer Musik finde ich nach wie vor ganz eingängig, auch wenn mir hauptsächlich die Stücke gefallen haben, die sie auch damals schon gespielt haben.

Zu Tame Impala wiederum kam ich damals über ein paar Stücke von ihrem 2010er-Debüt „Innerspeaker“. Die Folgeveröffentlichungen wollten bei mir nicht recht zünden, vielleicht hat sich mein Geschmack über die Jahre von Psychedelic- eher Richtung Stoner-Rock gewandelt? Ich weiß es nicht. Jedenfalls konnte mich das Konzert nicht in andere Sphären bringen, wie es mir einige berichteten, die ebenfalls dabei waren. Da ich der Band aber nicht anlasten kann, dass sie ausgerechnet meinen Geschmack nicht treffen, kann ich mich mal ausnahmsweise an einer objektiven Kritik üben (sofern es sowas geben kann).

Zunächst mal hervorzuheben war die Lichtshow, die dem Musikstil angemessene psychedelische Projektionen über die gesamte Bühnengröße lieferte. Einige davon involvierten ein Oszilloskop, wie Frontmann Kevin Parker im Intro eines Stückes eindrucksvoll demonstrierte, als er mit seiner Gitarre versuchte, Blumenmuster oder stehende Wellen auf die Leinwand zu bringen. Außerdem sorgten zwei Konfettikanonen für Stimmung.

Tame Impala

Sehr unangenehm fand ich dafür den Teil des Publikums in meiner unmittelbaren Umgebung. Zur aktuellen Veröffentlichung „Let it happen“ (tolles Video übrigens) dachte ich mir eher „lasst es bleiben“, als noch reihenweise Leute versuchten, sich in die bereits sardinenbüchsenartig gepackte Mitte zu drängeln. So war ich auch die Hälfte des Konzerts damit beschäftigt, nicht umgeschubst zu werden, als die Musik wirken zu lassen. Ich denke, die Galerie wäre ein besserer Platz gewesen, zumal man von dort auch einen hervorragenden Blick über das Spektakel gehabt hätte.


Tame Impala „It is not meant to be“ on Vimeo.

Fazit

Wer die Musik gut findet, wird auf keinen Fall enttäuscht werden. Die Band macht ihren Job schon sehr gut, nur einige ihrer Fans sind Arschlöcher.

4
Ticketpreis: 35,75 €

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