Bob Moses (Prince Charles)

Konzertkritik: Bob Moses
Price:
16,80 €

Reviewed by:
Rating:
5
On 7. März 2016
Last modified:4. Januar 2017

Summary:

Nein, nicht den gleichnamigen Jazz-Schlagzeuger, sondern das Deephouse-Duo aus New York verschlug es ins Kreuzberger Prince Charles. Mit ihrem Debüt „Days gone by“ hatten es Bob Moses zumindest schonmal auf den dritten Platz meines Rankings der besten Albenveröffentlichungen 2015 geschafft. Ob sie nun auch mein diesjähriges Konzertranking stürmen?

Recht kurzfristig fand sich noch ein Support, die Lokalmatadoren Pari San. Eine singende Frau zu bassbetonter elektronischer Musik hab ich schon ein paar Mal gesehen. Dazu ein Typ an den Tasten, der über den Klangteppich noch beatboxt, das hat für mich zumindest Neuigkeitswert. So recht hängen geblieben ist mir von deren zuweilen in den Ambient abdriftenden Show dennoch nicht viel. Aber es passte zum Anlass und gab schonmal eine gute Demonstration der Soundanlage.

Schließlich dann Bob Moses. Normalerweise würde ich angesichts der Musik der beiden eine Performance erwarten, bei der mir zwei Apple-Logos von der Bühne entgegenstrahlen. Ich wurde allerdings positiv überrascht: Der Soundfrickler der beiden, der jeden „Theon Greyjoy Lookalike“-Contest gewonnen hätte, ist zwar die ganze Zeit an Reglern und Tasten zugange. Währenddessen legt der andere aber mit E-Gitarre Akkorde und Arpeggien auf die Soundteppiche und singt dazu – und das durchaus überzeugend. Die Musik kommt also weniger von der Konserve, als ich es erwartet hätte.

Es bleibt aber alles tanzbar in gemächlichem 4/4-Takt bei etwa 120 bpm. Die Anlage drückte den Leuten den Bass gut in die Ohren und in die Beine. Die Künstler unterstützten das ganze noch dadurch, dass sie die Stücke teilweise ineinander übergehen ließen, um unnötige Pausen zu vermeiden. Der Meute gefiel’s, und die Künstler wurden geradezu frenetisch verabschiedet. Keine Ahnung, wie die Clubszene in New York so aussieht, aber Bob Moses zeigten sich sichtlich beeindruckt von der Partywütigkeit der Berliner – an einem Montagabend.

 

Der einzige Kritikpunkt gilt schließlich nicht der Band, sondern dem Veranstaltungsort: Das Rauchverbot interessiert im Prince Charles keinen. Die Tatsache, dass der einzige Hinweis darauf ein mit Tesa an die Wand geklebter A4-Zettel war, spricht auch nicht dafür, dass der Betreiber das anders sieht. Es war also sichergestellt, dass Schweiß nicht der unangenehmste Geruch war, mit dem die Leute den Laden wieder verließen.

Fazit

Doch, ja, kann man machen. Wer auf Deephouse steht, hatte einen guten Abend.

5
Ticketpreis: 16,80 €

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

AlphaOmega Captcha Classica  –  Enter Security Code
     
 

You may use these HTML tags and attributes:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>