Hmm, mal nachzählen… zum mindestens vierten Mal sehe ich jetzt Wallis Bird, kann ich dazu also noch was neues schreiben?

Ich kann’s versuchen, da seit dem letzten Mal zumindest zwei Jahre ins Land gezogen sind und unterdessen auch ein neues Album („Home“) erschien. Dieses fand ich zugegeben eher so meh. Ich musste mich daher etwas dazu durchringen, abends nochmal durch den Schnee zum Heimathafen zu stapfen.

Aber um es kurz zu machen: Es hat sich voll und ganz gelohnt. Wallis sprühte mal wieder vor Enthusiasmus und Lebensfreude, zwei Emotionen, von denen man derzeit nicht gerade erdrückt wird. Und ein bisschen konnte ich sogar meinen Frieden mit den Stücken des neuen Albums schließen. Denn die Wahlberlinerin gehört definitiv zu den Künstlern, deren Auftritte wesentlich mehr bieten als die Musik der Platten. Der in jahrelangem Zusammenspiel perfektionierte Harmoniegesang ihrer Band beispielsweise sorgt bei mir immer wieder für Gänsehaut und kommt live auch wesentlich mehr zum tragen. Außerdem war ich auch angenehm überrascht, Wallis für ein paar Stücke mal am Klavier zu sehen.

Größter Pluspunkt ihrer Auftritte ist aber natürlich das Spiel mit dem Publikum und die Sprüche, die zwischendurch geklopft werden. Eine grundauf sympathisch wirkende Künstlerin trägt so auch über Stücke, die ich nicht in meine Sammlung aufnehmen würde, weil es eine Freude ist, ihr zuzuschauen. Wer also Wallis Birds Musik nicht komplett zum weglaufen findet, dem kann ich es nur ans Herz legen, bei Gelegenheit mal eins ihrer Konzerte zu besuchen.

Fazit

Ein bewegender und bewegter Abend mit feuchten Augen und breitem Grinsen. Oder um in der Sprache der Künstlerin zu bleiben: Fuckin‘ A.