Ishmael Ensemble (Badehaus)

Konzertkritik: Ishmael Ensemble
Price:
24,20 €

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Rating:
3
On 16. November 2024
Last modified:16. November 2024

Summary:

Auch wenn Cunningham nicht müde wird zu betonen, wie wichtig ihnen Berlin ist (hier war wohl ihr erster Auftritt außerhalb des Vereinigten Königreichs) und dass sie bestimmt wiederkommen werden... ich werde nächstes Mal wahrscheinlich nicht dabei sein.

Call me Ishmael – dieser erste Satz des Romans Moby Dick mag vielleicht auch Pete Cunningham im Sinn gewesen sein, als er 2017 einen Namen für sein neu gegründetes Musikprojekt suchte. Und weil das auch noch jazzy angehaucht war, musste es natürlich ein Ensemble sein. Ob das so stimmt? Keine Ahnung, aber ich finde nirgends eine bessere Geschichte.

Ohne Support geht’s auch gleich los. Zumindest der Ensemble-Teil scheint kein Seemannsgarn mehr zu sein: Auf der Bühne finden sich fünf Musiker*innen ein, die in dieser Konstellation mittlerweile schon ein paar Jahre zusammen spielen. Neben Cunningham selbst, der die musikalische Hauptverantwortung trägt und Saxophon spielt, gibt es noch Sängerin und Pianistin Holly Wellington (a.k.a. Holysseus Fly) und im Hintergrund die Kombination E-Gitarre, Schlagzeug und Bass.

War das Frühwerk von Ishmael Ensemble noch sehr geprägt von Jazz mit elektronischem Einschlag, scheint sich zumindest auf dem aktuellen Album die Gewichtung umgekehrt zu haben. Grundsätzlich bin ich ja der elektronischen Musik nicht abgeneigt, doch war gerade die Fusion der Stile das, was mich an der Bristoler Kombo interessiert hat. Aber weil ich ja schon öfter die Erfahrung gemacht habe, dass mich live etwas überzeugt, das auf dem Album nichts bei mir auslöst, bin ich trotzdem hier.

Ich muss jedoch sagen, dass der Funke heute nicht zu mir überspringt. Am Timbre in Wellingtons Stimme und dem Saxophonspiel Cunninghams gibt es nichts auszusetzen und die Band spielt ein professionelles Set. Einzig vermisse ich die Seele. Insbesondere bei den Stücken des aktuellen Albums habe ich den Eindruck, dass Lautstärke und Bass darüber hinwegtäuschen sollen. Die Ansagen zwischen den Stücken geben auch keinen besseren Eindruck, was das eigentlich für Menschen sind.

Vielleicht liegt’s an mir? Vielleicht bin ich aufgrund der letzten Konzerte zu verwöhnt und erwarte Rampensäue auf der Bühne? Gegen Ende habe ich aber zumindest den Eindruck, dass der Applaus nur knapp lang genug anhält, damit Ishmael Ensemble noch für eine Zugabe („Waterfall“) zurückkommen.

Fazit

Auch wenn Cunningham nicht müde wird zu betonen, wie wichtig ihnen Berlin ist (hier war wohl ihr erster Auftritt außerhalb des Vereinigten Königreichs) und dass sie bestimmt wiederkommen werden… ich werde nächstes Mal wahrscheinlich nicht dabei sein.

Ishmael Ensemble – The Rebuke on YouTube
3
Ticketpreis: 24,20 €

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