Sylvan Esso (Huxley’s Neue Welt)

Konzertkritik: Sylvan Esso
Price:
31,25 €

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Rating:
4
On 2. Juli 2023
Last modified:4. Juli 2023

Summary:

Ich fühle mich dennoch ganz gut unterhalten, trotz der ganzen schlechten Vorzeichen und der Tatsache, dass die Soundanlage die Tiefen der Musik nur unzureichend würdigen kann (beispielsweise bei "Numb"). Würde ich mir vielleicht auch noch ein zweites Mal anschauen, idealerweise in einer anderen Location.

Im Vergleich zu präpandemischen Zeiten ist dieses Konzertjahr noch spärlich mit für mich interessanten Künstler*innen und Bands gesegnet, die sich in Berlin ein Stelldichein geben. So gesehen läuft das heutige Konzert eher unter könnte ganz lustig werden, nicht unter freue ich mich schon seit Jahren drauf. Aber schaumermal, was Sylvan Esso zu bieten haben.

Wie genau ich auf dieses US-amerikanische Elektropop-Duo gestoßen bin, kann ich nicht mehr genau rekonstruieren. Mitte 2014 fand sich plötzlich der schräge Track Hey Mami in meiner Musiksammlung, und über die vergangenen Jahre kamen noch eine Handvoll weitere hinzu. Einen veritablen Fan würde ich mich nicht nennen, aber die Musik macht Laune.

Ursprünglich für das Metropol angesetzt wurde das Konzert vor einer Weile ins Huxley’s verlegt – nicht mein Lieblingsladen, aber heute zumindest gut gefüllt. Mit einiger Ernüchterung stelle ich aber fest, dass der Veranstalter offenbar keinen Support beschaffen konnte. Statt das Konzert pünktlich zu starten läuft jedoch eine dreiviertel Stunde Dub vom Band, während sich die Menge die Beine in den Bauch steht. Ich hab ja schon echt fiese Vorbands erlebt, würde aber heute sagen, dass selbst eine schlechte besser ist als Konservengedudel.

Sylvan Esso

Kurz vor 9 geht’s dann endlich los und Nick Sanborn und Sängerin Amelia Meath betreten die Bühne. Es folgt direkt ein weiterer Dämpfer: Meaths Mikro bleibt stumm, und es dauert ein Weilchen, bis das Problem behoben ist. Und nur zwei Personen auf der ausladenden Huxley’s-Bühne… eieiei, meine Stimmung ist verhalten.

Ich brauche auch einen Moment, um mich dran zu gewöhnen, wer da aktuell auf der Bühne steht. Da ich wie gesagt die Band nicht besonders verfolge, kannte ich nur ein paar Promofotos von vor ein paar Jahren, als beide noch ganz andere Frisuren auftrugen. Wenn ich nicht anhand von Stimme und Musik erkannt hätte, dass sie’s wirklich sind, hätte ich sie nicht als Sylvan Esso erkannt.

Aber genug der Nebensächlichkeiten, musikalisch haben sie trotzdem das geliefert, was ich gehofft habe. Die Mucke geht in den meisten Fällen direkt in die Beine, und Sängerin Meath gibt sich Mühe, die zu große Bühne durch eigene Choreographie auszufüllen. Ansonsten gibt es aber nicht viel zu sehen, keine ausgefeilte Lichtshow, keine Instrumente außer dem Mischpult von Sanborn, an dem er gelegentlich Knöpfchen drückt und Regler schiebt.

Fazit

Ich fühle mich dennoch ganz gut unterhalten, trotz der ganzen schlechten Vorzeichen und der Tatsache, dass die Soundanlage die Tiefen der Musik nur unzureichend würdigen kann (beispielsweise bei Numb). Würde ich mir vielleicht auch noch ein zweites Mal anschauen, idealerweise in einer anderen Location.

Persönliches Highlight des Abends ist die Performance von Radio.

4
Ticketpreis: 31,25 €

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