Yoav (Postbahnhof)

Konzertkritik: Yoav
Price:
17,00 €

Reviewed by:
Rating:
4
On 29. September 2013
Last modified:24. April 2016

Summary:

Ein kurzweiliger Abend mit einem ungewöhnlichen Musiker.

Der Beginn der diesjährigen Konzert-Herbstsaison führte mich heute in den Postbahnhof, den ich bisher nur durch Ausstellungen von Kunst und/oder Leichen kenne. Es gastierte der israelisch-südafrikanische Singer-Songwriter Yoav.

Für die, die ihn nicht kennen: Yoav ist so etwas wie ein modernes Ein-Mann-Orchester. Statt Mundharmonikagestell vorm Gesicht, Tamburin am Fuß und Pauke auf dem Rücken versammelt er jedoch ein ca. quadratmetergroßes Sammelsurium an Effektgeräten und -Pedalen vor seinen Füßen, um letztlich nur mit einer Gitarre und seiner Stimme Melodien und Rhythmen zu zaubern. Das gelingt ihm bisweilen so gut, dass er für mich neben dem Australier Tommy Emmanuel und der Wahlberlinerin Entertainment for the Braindead zu den drei Solo-Gitarrenvirtuosen zählt, die mich immer wieder dazu animieren, selbst zum Instrument zu greifen – wenngleich dabei natürlich nix rauskommt, was nach demselben Sport, geschweige denn derselben Liga anmutet.

Heute spielte er nun also im FritzClub im Postbahnhof. Zunächst war ich etwas enttäuscht, da es nicht den Anschein machte, als würde der vergleichsweise kleine Raum voll werden. Das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch und mit etwas Verspätung ging’s dann auch los. Nach wenigen Songs kam Yoav dann auch auf Betriebstemperatur und begann, vor den gespielten Stücken deren Entstehungsgeschichte anekdotisch zu erzählen. Gespielt wurden sowohl ruhigere Stücke, für die er zeitweise sogar auf die geliebte Loopstation verzichtete, als auch Kracher wie Club Thing oder Beautiful Lie.

Auch wenn es der fünfte Abend in Folge war, an dem er in 5 verschiedenen Städten Konzerte gab, machte er einen gut gelaunten Eindruck. Er war sich auch nicht zu schade, das Soundbett seiner Arrangements auch nochmal von Grund auf neu zu erzeugen, wenn ihm der Eindruck noch nicht so recht gefiel. Interessant zu beobachten war auch, wie er teilweise genauso fasziniert von den Klängen war, die er aus seinem Instrument holen konnte, wie sein Publikum.

Fazit

Ein kurzweiliger Abend mit einem ungewöhnlichen Musiker.

4
Ticketpreis: 17,00 €

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