Get well soon (Heimathafen)

Konzertkritik: Get well soon
Price:
23,25 €

Reviewed by:
Rating:
3
On 21. Januar 2015
Last modified:24. April 2016

Summary:

Eine sehr „special Night“, die mich leider erst gegen Ende gut unterhalten konnte. Ich hätte mir vorher besser angehört, worauf ich mich da einlasse.

Get well soon ist einer dieser Acts, bei denen ich mich nicht als ausgesprochenen Discografie-Kenner bezeichnen würde. Aber immer wenn ich auf etwas von ihnen stoße, klingt’s ganz gefällig. Ich war also gespannt, was sich hinter dem  bedeutungsschwangeren Titel „A special Night with… Get well soon“ heute im Heimathafen verbirgt.

Die Vorband gaben zwei Herren, die unter dem Namen Vin Blanc/White Wine firmieren. Die Musik lässt sich schwer beschreiben, es gestaltete sich recht perkussiv, oft mit Gitarrengeschrammel und schrägem Gesang untermalt. Dabei war der im Anzug mit Hochwasserhosen auftretende Frontmann sehr bemüht, so exaltiert wie möglich rüber zu kommen. Eine eigenartige Show, die mich musikalisch kalt ließ – kein Name, den ich mir merken werde.

Schließlich öffnete sich der rote Vorhang für Get well soon, eine Band, die im Wesentlichen aus dem Multiinstrumentalisten Konstantin Gropper besteht. Zwar spielte er seine ersten Stücke seinerzeit noch komplett selbst ein, für Liveauftritte fand sich aber eine sechsköpfige Band zusammen.

Konzert in drei Akten

Was unter der „Special Night“ zu verstehen war, offenbarte sich dann recht schnell: Das Konzert ist in drei Akte aufgeteilt, die auch mit kurzen Umkleidepausen voneinander getrennt sind. Die Teile orientieren sich an den jüngsten Veröffentlichungen der Band, die aus drei im vergangenen Herbst erschienenen Konzept-EPs bestehen. Da ich diese bislang noch nicht gehört habe, kannte ich entsprechend keins der gespielten Stücke. So fand ich aber auch keinen rechten Zugang zum Konzert, was durch die Pausen zwischen den Akten auch nicht unbedingt vereinfacht wurde.

Der erste Part, der mit vier Gitarren, einem Bass und einem Schlagzeug instrumentiert wurde, wirkte mir wie dicker Sound-Brei. Ein Klischee von Rock-Darbietungen ist es, dass sich der Gitarrist am Ende eines Stückes zum Schlagzeuger wendet und beide die letzten Takte nochmal synchron reinhauen. Unfreiwillig komisch wird das ganze, wenn es sich um fünf Gitarristen/Bassisten handelt.

Im zweiten Akt lief Gropper im weißen Anzug auf und sang einige Stücke in Entertainer-Manier ohne selbst ein Instrument zu spielen… allmählich zweifelte ich daran, ob sie das eigentlich ernst meinen. Immerhin erklärte Gropper aber, dass die in diesem Teil gespielten Stücke von einem Buch inspiriert waren, dessen Autor sich im Publikum befand, und sie deswegen ziemlich nervös sind. Okay, das ist menschlich, in dem Fall seien einige Stolpereien verziehen.

Der dritte Akt schließlich begann mit einigen Cover-Versionen, darunter „Careless Whisper“ von George Michael. Dieser Part war der mit Abstand zugänglichste, und allmählich löste sich auch die Anspannung auf der Bühne. Endgültig gebrochen wurde das Eis schließlich durch eine kleine Karaokenummer: unter musikalischer Begleitung der Band sang eine Freiwillige den Song „Roland, I feel you“ (tolles Video übrigens, da hat sich wohl jemand in die Filme von Alejandro Jodorowsky verliebt). In der Zugabe schließlich wurde mit „If this Hat is missing I have gone hunting“ auch noch eines der bekanntesten Stücke aus der Frühphase gespielt, als ich das Schaffen der Band noch mehr verfolgte.

Fazit

Eine sehr „special Night“, die mich leider erst gegen Ende gut unterhalten konnte. Ich hätte mir vorher besser angehört, worauf ich mich da einlasse.

3
Ticketpreis: 23,25 €

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