Beacon (Kantine am Berghain)

Konzertkritik: Beacon
Price:
16,10 €

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Rating:
3
On 25. September 2016
Last modified:10. Februar 2017

Summary:

Die Musik unterscheidet sich nicht nennenswert von der Platte und die Performance ist nicht außergewöhnlich. Das Konzert könnte einen Mehrwert liefern, wenn das Publikum mitgeht. Das wollte heute allerdings nicht so recht gelingen, dafür waren es einfach zu wenige.

Wenn eine Weile nichts in meinem Konzertkalender steht, nehme ich auch mal einen Act mit, ohne dessen größter Fan zu sein. Könnte ja trotzdem ganz gut werden. So in etwa lässt sich meine Motivation beschreiben, mir heute Beacon in der Kantine am Berghain anzuschauen.

Da ich dort noch nicht war, zunächst ein paar Worte zur Location. Die Kantine befindet sich im Unterschied zur Panoramabar nicht im Gebäude des ehemaligen Heizkraftwerks, sondern nebenan. Man findet dahin, wenn man vor dem Haupteingang des Clubs links abbiegt und durch den gemütlich eingerichteten Biergarten mit Springbrunnen durchgeht. Dort setze ich mich erstmal auf eine Bierbank und beschaue unter dem Plätschern des Springbrunnens und dem gedämpften Wummern der Bässe in der Ferne, wie die Schlange an der Tür des Berghains immer länger wird.

Rosa AnschützDem milden Herbstabend geschuldet sind die paar Gekommenen ziemlich unmotiviert, die Bierbänke zu verlassen um sich den Support anzuschauen. Dabei handelt es sich um die Berlinerin Rosa Anschütz, die allein mit Mikrofon, Laptop, Loopstation und gelegentlich E-Gitarre auf der Bühne steht. Nach Selbstbeschreibung ist Musik ihr Weg, persönliche Erfahrungen und Begegnungen zu verarbeiten. Es klang für mich auch nicht danach, als sei das dafür gedacht, von anderen gehört zu werden. Ihre zusammengebastelten Sound-Layer könnten vielleicht auf Kopfhörern und in anderer Stimmung was für sich haben. Insgesamt hatte ich jedoch das Gefühl, die Stücke könnten ungefähr bei der Hälfte aufhören, ohne schlechter zu werden. Nunja, mir muss ja nicht alles gefallen.

Als schließlich Beacon zu spielen begannen, war ich etwas enttäuscht, wie wenige Leute sich offenbar heute eingefunden haben. Der Raum ist für sich genommen schon ziemlich klein (vergleichbar mit dem Lido), dennoch blieb viel Platz vor der Bühne. Auch etwas verwundert war ich, dass sie mit „IM U“ gleich mit ihrem bekanntesten Stück begannen.

Wer das mal gehört hat und die Band nicht kennt, hat schon einen ganz guten Eindruck davon, wie man sich die Musik von Beacon vorzustellen hat: Jacob Gossett erzeugt elektronische Flächen mit Hang zu tiefen Bässen, darüber die Stimme des Sängers mit dem wohlklingenden Namen Thomas Mullarney III. Diese Arbeitsteilung wird auch auf der Bühne eingehalten. Einziges unterstützendes Element sind im Hintergrund laufende Projektionen, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, ob sie designt sind oder nur eine algorithmische Visualisierung der Musik.

 

Fazit

Würde ich nun sagen, dass sich der heutige Abend gelohnt hat? Die Musik unterscheidet sich nicht nennenswert von der Platte und die Performance ist nicht außergewöhnlich. Das Konzert könnte einen Mehrwert liefern, wenn das Publikum mitgeht. Das wollte heute allerdings nicht so recht gelingen, dafür waren es einfach zu wenige.

3
Ticketpreis: 16,10 €

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