Minor Victories (SO36)

Konzertkritik: Minor Victories
Price:
28,20 €

Reviewed by:
Rating:
3
On 31. Oktober 2016
Last modified:10. Februar 2017

Summary:

Kein Support und nach einer Stunde auch schon wieder vorbei? Für den Preis wäre mehr drin gewesen. Im Festivalkontext hätte es mich vermutlich mehr begeistern können.

Die Minor Victories wollte ich eigentlich schon vor ein paar Monaten beim Best Kept Secret sehen, hab sie aber leider verpasst. Nun gastierten sie im legendären Berliner SO36.

Offiziell gehen die Minor Victories wohl als Supergroup durch, da sich hier Leute zusammengefunden haben, die auch andernorts schon erfolgreich Musik machen. Dazu gehören Stuart Braithwaite von Mogwai, Justin Lockey von den Editors und Frontfrau Rachel Goswell von Slowdive. Das erklärt auch den vergleichsweise teuren Eintritt von fast 30 Euro, den kaum eine Band abruft, die gerade ihr Debutalbum rausgehauen hat.

Musikalisch kann man die Band zwischen Shoegaze und Post Rock einsortieren. Das Tempo ist zwar eher getragen, es kann aber durchaus laut werden. Anfang des Jahres veröffentlichten sie mit „Hundred Ropes“ den Song, der sie über meine Aufmerksamkeitsschwelle hob. Vor kurzem folgte dann ein Album, das mich aber in seiner Gänze nicht vom Hocker hauen konnte. Nichtsdestrotrotz wollte ich’s mir mal live geben. Diese Art von Musik wirkt bei entsprechender Lautstärke und Umgebung besser als vorm Bildschirm auf Kopfhörern.

Und entsprechend des Datums haben sie sich immerhin was einfallen lassen: Passend zu Halloween war die Bühne mit Kürbissen und Spinnweben dekoriert, die Künstler traten im Skelett-Body, mit Hockeymasken oder Teufelshörnern auf. Man kann zwar von Halloween halten was man will, ich fand’s zumindest amüsant. Nach ein paar Songs wurden zumindest die Masken verworfen, vermutlich aufgrund der Erkenntnis, dass man darunter schlecht in ein Mikrofon singen kann.

Ebenfalls bemerkenswert ist die visuelle Begleitung der Musik. Das vierte offizielle Bandmitglied James Lockey ist seines Zeichens Filmemacher. Entsprechend kann man die Minor Victories auch als ein Multimediaprojekt mit eigener Ästhetik bezeichnen. Auf der hinter den Künstlern aufgebauten Leinwand wurden verschiedene Clips abgespielt, die meist nachdenklich, manchmal verstörend, gelegentlich aber auch einfach nur absurd waren.

Und stimmungsmäßig? Nunja, bei einigen Stücken gab’s Gänsehaut, ansonsten sprang der Funke aber nicht so recht auf mich über. Da ich in der zweiten Reihe vor der Bühne stand, gab’s um mich rum auch nur wenige Leute, die mich hätten mitreißen können. Die drei Mädels vor mir waren zumindest nur hier, um die Frontfrau anzuhimmeln und ansonsten auf Facebook unterwegs.


Minor Victories „Folk Arp“ on Vimeo.

Fazit

Kein Support und nach einer Stunde auch schon wieder vorbei? Für den Preis wäre mehr drin gewesen. Im Festivalkontext hätte es mich vermutlich mehr begeistern können.

3
Ticketpreis: 28,20 €

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