Noel Gallagher’s High flying Birds (Max-Schmeling-Halle)

Konzertkritik: Noel Gallagher's High flying Birds
Price:
43,00 €

Reviewed by:
Rating:
4
On 16. April 2018
Last modified:17. April 2018

Summary:

Fiel mir nicht psychedelisch genug aus. Oasis-Fans, die auch dem neuen Material was abgewinnen können, kamen allerdings bestimmt auf ihre Kosten.

Noel Gallagher war mir bis vor einiger Zeit eigentlich nur bekannt als einer der beiden Brüder von Oasis, die sich immer öffentlich angezickt haben. Kein besonders großer Fan dieser Band war ich dennoch angenehm angetan, als ich auf sein „Solo“-Material nach der Bandauflösung stieß.

Zunächst versuchten aber die britischen Landsleute von Blossoms die Max-Schmeling-Halle in Stimmung zu bringen. Das gelang auch ganz gut mit ihrer Mischung aus wenig anspruchsvollem, sehr britisch klingenden Pop-Rock. Im Gedächtnis geblieben ist mir allerdings nur die extravagante Hose des Sängers… hat mich also nicht vom Hocker gehauen. Das könnte allerdings auch an der sehr breiigen Tonmischung gelegen haben. Ob die beim Haupt-Act besser gelingt?

Nach der Umbauphase dann also Noel Gallagher’s High flying Birds. Deren Alben bergen diverse Reminiszenzen an britischen Rock der 60er und 70er mit Einschlägen von Psychedelika. Da sich das ganze auch etwas abwechslungsreicher als bei Blossoms anhört, wollte ich mir das mal live geben.

Ich hatte mir vorher nicht angeschaut, was es mit den „High flying Birds“ auf sich hat und war daher erstmal überrascht, wieviele Leute die Bühne betraten. Das Aufgebot von bis zu 12 Leuten toppt damit sogar Archive. Neben Background-Vocals und der obligatorischen Kombination aus Gitarren, Bass und Percussion waren unter anderem auch drei Bläser mit am Start. Leider wurde die Soundmischung aber nicht besser, sodass man die Stücke kennen musste, um die Feinheiten im Instrumentenspiel würdigen zu können.

Hatte ich vor Beginn des Konzerts auch noch den Eindruck, diesmal altersmäßig im Mittelfeld des Publikums verortet zu sein, entpuppte sich zumindest die Menge vor mir als Millennial-Meute, die teilweise ganze Stücke nur über das Display ihres Smartphones betrachtete. Ich habe ja nichts gegen das eine oder andere Foto auf einem Konzert (mache ich ja schließlich auch), aber in dieser Masse und Ausdauer war ich davon ziemlich genervt. Ich frage mich, was sich so manche Künstler unterdessen dabei denken, wenn das Publikum statt zu tanzen lieber Telefone in die Luft reckt.

Aber mal das Ambiente beiseite gelassen, was gibt’s denn musikalisch zu diesem Konzert zu sagen? Etwas unerwartet wurden immer mal wieder Oasis-Stücke eingestreut, darunter sogar das unvermeidliche „Wonderwall“. Das kann man zwar als Pflichterfüllung gegenüber den Fans betrachten. Wer (wie ich) allerdings gekommen war, weil sich die aktuelle Musik doch relativ stark von Oasis abhebt, wird die Begeisterung nicht geteilt haben. Die beiden stärksten aktuellen Titel, „Riverman“ (hat nichts mit dem von Nick Drake zu tun) und „Ballad of the Mighty I“ wurden auch bereits irgendwann in der Mitte gespielt.


Noel Gallagher’s High flying Birds – It’s a beautiful World on YouTube

Fazit

Fiel mir nicht psychedelisch genug aus. Oasis-Fans, die auch dem neuen Material was abgewinnen können, kamen allerdings bestimmt auf ihre Kosten.

4
Ticketpreis: 43,00 €

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