Knorkator (C-Halle)

Konzertkritik: Knorkator
Price:
28,75 €

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Rating:
5
On 16. Mai 2014
Last modified:7. Mai 2022

Summary:

Gude Laune, Leude! Und das über 2 Stunden lang. Sollte man mal erlebt haben.

Ich habe es getan! Ich habe ein Konzert besucht, bei dem die Musik eher nebensächlich war. Als vor etwa einem Jahr angekündigt wurde, dass sie mal wieder auftreten, habe ich mich mit einem Kollegen dazu verabredet, und heute war’s nun soweit: Knorkator spielten in der C-Halle auf.

Als Vorband kündigten Sänger Stumpen und Keyboarder Alf Ator ihren Kumpel Rummelsnuff an, der schunkelige Seemanns- und Arbeiterlieder zu Playback-Begleitung brummte und sich dabei mit seinem mitgebrachten Kompagnon in homoerotischen Posen mit entblößtem Oberkörper ergab. Bis heute habe ich noch keinen Bierbauch gesehen, auf dem sich sowas wie ein Sixpack abzeichnete, aber es gibt ja für alles ein erstes Mal. Diese verque(e)re Vorstellung wurde erstaunlich gut aufgenommen, aber wer zu Knorkator geht, darf auch als schmerzfrei gelten. Nach nicht mal einer Handvoll Lieder war’s dann auch vorbei, und nach angenehm kurzer Pause legte Knorkator los.

Man kann ja von dieser Kapelle halten, was man will, zwei Punkte muss man ihnen zugestehen: Erstens machen die mit ihrer Performance schon ziemlich Laune und lassen keine Schamgrenze unausgelotet. Und zweitens haben die auch musikalisch mehr drauf als es zunächst den Anschein erweckt, wenngleich sie ihr Talent für Nonsens-Rock vergeuden. Wer ein bisschen auf den Putz hauen will, kann in ihre Texte zwar Gesellschaftskritik lesen, aber man darf sie auch einfach nur bescheuert finden.

Macht aber alles nix. Sänger Stumpen zappelt trotz seiner bald 50 Jahre nach wie vor wie ein Derwisch über die Bühne, sprang mit Trampolin zum Stagediving in die Menge und übte sich zwischen den Stücken als Animator im Applausmanagement. Das Publikum wurde in die Songs mit einbezogen, einer gerade neun Jahre alt gewordenen Besucherin wurde beispielsweise ein Medley aus „Weil du heut Geburtstag hast“ und „Ich will nur fickn“ kredenzt.

Als Hilight des Abends gilt für mich die Zugabe „Böse“, die nicht ganz textsicher von besagtem Rummelsnuff nur mit Leopardenschurz bekleidet und eingesperrt in einem Käfig gesungen wurde. Stumpen ließ sich derweil in einem mannshohen Wasserball (siehe Foto) durch die Zuschauer tragen.

Fazit

Gude Laune, Leude! Und das über 2 Stunden lang. Sollte man mal erlebt haben.

5
Ticketpreis: 28,75 €

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