Best Kept Secret 2016 – Tag 2 (18.06.2016)

Nach dem etwas verregneten Start nun Tag Zwei beim Best Kept Secret 2016. Man will ja keinen Fehler zweimal machen, also waren heute Gummistiefel angesagt. Und auch in Sachen Konzerte ging am Samstag einiges mehr.

Bloc Party

StiefelDen Start machen Bloc Party auf der Hauptbühne, allerdings nur von sehr weit hinten. Vor einigen Jahren war diese Combo der heiße Scheiß. Ob seitdem viel passiert ist, weiß ich nicht, da ich die Band nicht verfolge. Daher halte ich mich auch mit weiteren Ausführungen zurück. Auffällig allerdings: mit den gestrigen Beach House ist das das einzige Konzert, bei dem nicht nur Männer auf der Bühne stehen. Es gab zwar auch andere Bands mit weiblichen Musikern beim Festival, aber die waren alle auf früheren Slots oder kleineren Bühnen zugange.

Air

Nach einer Pause folgen auf derselben Bühne die französischen Synthie-Ikonen von Air. Das ist das erste Konzert, auf das ich auch selbst gespannt war. Airs Debut „Moon Safari“ hat zwar schon 18 Jahre auf dem Buckel, ist aber mittlerweile zum Klassiker avanciert. So war es auch wenig überraschend, dass sich ein nicht unwesentlicher Teil des Konzerts aus diesem Album bediente. Beim entspannten „La femme d’argent“ beispielsweise schossen mir die Bilder eines wunderbaren Videoclips in den Sinn, in dem Airs Musik die Aufnahme einer Straßenbahnfahrt durchs San Francisco des Jahres 1905 unterlegt:

Und sonst so? Die Musiker erinnerten in ihren weißen Outfits unweigerlich an Siegfried und Roy, und ihr konzentrierter Gesichtsausdruck konnte eine eventuell vorhandene Spielfreude sehr gut verbergen. Aber dass da keine extravagante Performance auf der Bühne passieren würde, konnte man sich vorher denken. Musikalisch lohnte sich’s zumindest, um sich mal wieder den Klängen der Jahrtausendwende hinzugeben.

Bob Moses

Bob MosesAuf das nächste Konzert habe ich mich auch schon lange gefreut und ich war bemüht, meine Begeisterung den anderen Mitreisenden überzuhelfen. Die Rede ist von Bob Moses, die ich vor kurzem schonmal in Berlin gesehen hatte. Und sie enttäuschen auch diesmal nicht, endlich ein Konzert nicht nur zum Kopfnicken, sondern auch zum Tanzen. Auf der dunkelsten Bühne in einem dicht gepackten Raum massieren die beiden Kanadier ihren basslastigen Groove in die tanzenden Körper. Die Stimmung ist großartig und ich habe gut geschwitzt. Bis hierher das wie ich finde beste Konzert des Festivals, und ich war auch nicht allein mit dieser Meinung.

Editors

Als nächster Headliner sind die Editors auf der Hauptbühne angekündigt. Wieder mal von ziemlich weit hinten und zudem noch im Regen stehend verfolge ich das Spektakel nur so halb. Ich finde einige Stücke der Band, die sich im Bereich New Wave/Post Punk irgendwo zwischen Joy Division und Interpol bewegt, durchaus genießbar. Und auch die Bühnenshow ließ es nicht an Pathos mangeln. Darüber allerdings gingen die Meinungen innerhalb unserer Gruppe stark auseinander. Treibt es Frontmann Tom Smith mit seinem Habitus nicht etwas zu weit? War mir egal, ich fand’s angemessen.

Caribou

CaribouEiner geht noch: zum Abschluss des Tages spielt der Kanadier Caribou mit seiner Band auf. Den habe ich schonmal vor einigen Jahren im Vorprogramm von Radiohead gesehen, zu einer Zeit, als „Sun“ eigentlich das einzig bekannte Stück von ihm war. Mittlerweile kenne ich zwar ein bisschen mehr, aber so recht begeistern kann es mich nicht. Einerseits fand ich den Sound der Bühne etwas dünn, andererseits hatte ich alle interessanten Stücke bereits am Nachmittag aus den Boxen von Zeltplatznachbarn gehört. Und dass man durchgängig nur die Silhouetten der Musiker sieht, kann man interessant, aber eben auch langweilig finden. Eher was für Fans.

Best Kept Secret 2016
Freitag (17.06.2016) | Samstag (18.06.2016) | Sonntag (19.06.2016)

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