Rival Consoles (Gretchen)

Konzertkritik: Rival Consoles
Price:
28,20 €

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Rating:
3
On 13. November 2023
Last modified:21. Februar 2024

Summary:

Es gibt Punkte für die Lichtshow und dafür, dass der Sound etwas facettenreicher ist als beim Support (was kein hoher Maßstab ist). Ansonsten habe ich nicht das Gefühl, ich hätte was verpasst, wäre ich zuhause im Trockenen geblieben.

Durch den strömenden Regen abends nochmal los auf ein Konzert, das ich mir eigentlich nur als Füller rausgesucht habe? Meine Motivation war gedämpft. Aber geben wir der Sache eine Chance, ist schließlich voraussichtlich das letzte dieses Jahr.

Nachdem ich also meine nassen Sachen eingetütet und an der Garderobe abgegeben habe, erstmal ein Dämpfer: Es gibt tatsächlich einen Support. Der war weder auf dem Ticket, noch der Website des Gretchens angekündigt. Hätte ich gewusst, dass ich auch eine Stunde später hätte kommen können, wäre ich trocken geblieben. Hmpf.

Da die Frau, die nun die Bühne betritt und auf ihrem Macbook vermutlich im Internet surft – nennenswerter Einfluss auf die Musik lässt sich durch ihre Präsenz zumindest nicht ableiten – sich nicht vorstellt, kann ich nicht mal sagen, um wen es sich handelt. Was ich aber sagen kann: der Abend wäre ohne Support nicht schlechter gewesen. Egal, was sie für Nuancen in ihrer elektronischen Musik untergebracht hat, wenn man eine halbe Stunde in einer stehenden Welle steht, wird alles vom Bass ersoffen. Es war ganz gut, als es vorbei war.

Na hoffentlich wird Rival Consoles etwas angenehmer. Dabei handelt es sich um Ryan Lee West, der seit mittlerweile 15 Jahren im Bereich von Ambient und Elektro veröffentlicht. Der früheste Nachweis meiner Kenntnis findet sich 2016 in meiner Sammlung, insgesamt landeten dort seitdem zwei bis drei Handvoll Stücke von ihm. Ich habe also schon Konzerte gesehen, bei denen ich weniger Material der Künstler*innen kannte.

Lightshow

Das meiste gespielte kenne ich trotzdem nicht. So ganz erwärmen kann ich mich dafür auch nicht. Dazu ist das, was da auf der Bühne passiert, nicht mitreißend genug. Rival Consoles steht da hinter zwei Pulten mit allerlei Effektgerät, drückt Knöpfchen und schiebt Regler. Aber gut, was will man bei Elektro auch machen, wenn man nicht gerade die Stücke mit einer Band neu interpretieren möchte. Immerhin hat er eine sehr fotogene Lichtshow am Start, die das ganze etwas aufwertet.

Das letzte Stück vor der Zugabe („Recovery“) wird vom Publikum am lautstärksten kommentiert, als sie es erkennen. Ich habe aber das Gefühl, West hat hier nochmal etwas die BPM hochgeschraubt, um schneller fertig zu sein. Für eine einzelne belanglose Zugabe kommt er nochmal zurück, dann ist Feierabend. An der Garderobenschlange vor mir wird das kommentiert mit „der macht bessere Platten, als er Konzerte gibt – aber mit irgendwas muss er eben Geld verdienen“. So kann man das durchaus zusammenfassen.

Fazit

Es gibt Punkte für die Lichtshow und dafür, dass der Sound etwas facettenreicher ist als beim Support (was kein hoher Maßstab ist). Ansonsten habe ich nicht das Gefühl, ich hätte was verpasst, wäre ich zuhause im Trockenen geblieben.

3
Ticketpreis: 28,20 €

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