Bob Moses (Astra Kulturhaus)

Konzertkritik: Bob Moses
Price:
34,25 €

Reviewed by:
Rating:
4
On 4. November 2022
Last modified:16. November 2022

Summary:

Sie geben sich Mühe, haben Spaß auf der Bühne, und die Menge geht mit. Kann man eigentlich nicht meckern. Nur ich bin halt nicht ganz bei der Sache. Weiß nicht, ob ich nochmal hingehen würde.

So richtige Knaller-Konzerte wurden für meinen Geschmack dieses Jahr nicht angekündigt. Damit’s aber nicht so aussieht, als passiert hier nichts mehr, gibt’s zum Abschluss des ersten Jahres n.C. noch ein bisschen leichten Elektro mit Bob Moses. Die hab ich vor sechs Jahren schon mal im Prince Charles gesehen und fand das ganz vorzüglich. Mal schauen, wie das mittlerweile verfängt.

Den Support gibt ein Künstler, der seinen Namen derart ins Mikro nuschelt, dass ich erst durch Nachschlagen im Nachhinein rausfinden kann, dass er sich Catching Flies nennt. Der spielt Elektro, der keinem weh tut, aber zumindest bei mir auch nicht haften bleiben will. Könnte ich mir ganz gut als Hintergrundberieselung in einer sommerlichen Strandbar vorstellen. Im zu diesem Zeitpunkt noch halbleeren Astra hat’s aber eine ganze Weile gedauert, bis mir der Groove auch ein bisschen in die Beine geht. Die Performance hilft da wenig, da sie nur aus Knöpfchendrehen und gelegentlich auf ein Drumpad hauen besteht.

Diese Art des Konzerts ist (wie ich schon öfter schrieb) mein Negativ-Benchmark für elektronische Tanzmusik. Von Bob Moses weiß ich aber, dass sie (neben dem Gesang) auch mit Keyboards und E-Gitarre auftreten. Überrascht bin ich allerdings, dass da noch ein Schlagzeug und ein Podest für einen Bassisten aufgebaut sind. Die beiden Kanadier haben sich also verstärkt und stehen nun zu viert auf der Bühne.

Bob Moses

Und tatsächlich wird noch mehr als beim letzten Mal live eingespielt, darunter die gesamte Percussion. Grundsätzlich bin ich zwar davon angetan. Allerdings muss man sagen, dass eine elektronische Bassdrum doch einen anderen Wumms hat. Zugute halten muss man ihnen allen aber, dass sie augenscheinlich Bock auf das ganze Unterfangen haben. Auch die beiden Ergänzungen machen nicht den Eindruck, als seien sie ausschließlich aus professionellen oder finanziellen Gründen zugegen.

Musikalisch kann mich das Konzert dennoch nicht ganz abholen. Die jüngeren Veröffentlichungen ziehen bei mir nicht mehr ganz so sehr wie früher. Ob es daran liegt, dass der Gesang, so schön er auch sein kann, auf die Dauer dann doch immer recht ähnlich klingt? Oder dass die zunehmend aufwändiger produzierten Soundscapes nicht mehr den schlichten Charme der früheren Jahre versprühen? Oder dass ich mich an ihrem Stil schlicht satt gehört habe? Schwer zu sagen. Die ersten beiden Alben der Band fand ich jedenfalls durchweg eingängig und gefällig, die letzten Veröffentlichungen finde ich aber eher durchwachsen.

Fazit

Sie geben sich Mühe, haben Spaß auf der Bühne, und die Menge geht mit. Kann man eigentlich nicht meckern. Nur ich bin halt nicht ganz bei der Sache. Weiß nicht, ob ich nochmal hingehen würde.

4
Ticketpreis: 34,25 €

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