Melt! 2014 – Tag 2 (19.07.2014)

Waren am Freitag letztlich netto nur zwei Konzerte drin, so ergaben sich am zweiten Festivaltag weitere Gelegenheiten, mehr oder weniger bekannte Künstler live zu erleben. Ein Fazit des Samstags beim Melt!

Alex Banks

Getrieben von der Hitze verschlug es uns zunächst an die Gemini Stage am Strand. Dort ergab sich dann für mich eine Neuentdeckung, es spielte Alex Banks, dessen gemütliche Beats auf schönen Flächen dem Moment sehr angemessen waren. Gesanglich unterstützt wurde er von Elizabeth Bernholz, die ihrerseits auch als Gazelle Twin dem einen oder anderen schonmal auf dem Plattenteller gelandet ist. Auf jeden Fall ein Künstler, den ich mal auf dem Schirm behalten werde.

Alex Banks


Milky Chance

Anschließend ging’s für mich zurück zur Main Stage, auf der ich noch ein paar Takte Milky Chance mitnehmen konnte. Dafür, dass die Newcomer erst letztes Jahr ihr Debut rausgegeben haben, war ich etwas überrascht, dass ihnen die Main Stage überlassen wurde. Aber offenbar haben sie genügend Leute von ihrem Folk-Pop überzeugt, sodass ich mir das ganze nur von weiter hinten anschauen konnte.

Milky Chance

Im großen und ganzen finde ich ihren Stil und den markanten Gesang ja auch gefällig. Ich hoffe, dass sie bei künftigeren Veröffentlichungen etwas mehr Vielfalt in ihre Songstruktur bringen, denn wenn mir bei einem Stück auffällt, dass da nur dieselben 4 Akkorde in gleicher Progression über 4 Minuten durchgezogen werden, kann ich mich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Aber genug Potenzial ist vorhanden, und die sind ja auch noch jung.


The Notwist

Der nächste Slot auf der Main Stage gehörte den frickeligen Grenzgängern von The Notwist. Es wäre jetzt vermessen so zu tun, als wäre ich ein Conoisseur ihrer Musik, denn ehrlich gesagt ist diese Kapelle bislang komplett an mir vorüber gegangen. Ich weiß, dass es sie gibt, und kenne auch so einige Stücke von Bands, die aus dem Dunstkreis der Weilheimer Combo entsprungen sind. Aber da hört’s dann auch schon auf. Wie zu erwarten hatte ich kein einziges gespieltes Stück jemals vorher gehört, aber da viele so von The Notwist schwärmen, habe ich sie mir nun mal angeschaut.

The Notwist

Und ich muss zugeben, mich hat das ganze positiv überrascht. Zwischen eher nach Indie-Rock anmutenden Stücken gesellten sich auch sehr elektronische Stücke mit treibendem Rhythmus, der dem Elektro-Fokus des Festivals durchaus gerecht wurde. Auch interessant zu beobachten war, was die sechs Nerds auf der Bühne so anstellten. So recht hat sich mir zumindest nicht erschlossen, was Markus Gretschmann (alias Console) da hinter seinem Pult mit ein paar Wiimotes in der Hand angestellt hat. Aber der Klang hat gestimmt und ich werde mich demnächst mal weiter in die Diskografie dieser Band einhören – Ziel erreicht.


Metronomy

Anschließend spielte mit Metronomy eine Band, deren kollektiven Hype ich nicht nachvollziehen kann. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich ihre Musik schlecht finde, aber mit Ausnahme weniger Stücke gehen sie mir weder ans Herz, noch in die Beine. Da aber der parallel auflegende Four Tet am Strand hoffnungslos überlaufen war, habe ich mich dann doch meinen Begleitern angeschlossen und mir dieses Konzert angeschaut.

Metronomy

Und auch nach dem Konzert würde ich meine Meinung nicht revidieren. Bei einigen Stücken beschlich mich das Gefühl, dass Metronomy auch ganz gern Gameboy-Spielesoundtracks komponiert hätten, dudelige Melodien mit hohem Nerv-Potenzial. Das obligatorische „The Look“ wurde gespielt, der Rest konnte mich aber nicht so recht anheben.


WhoMadeWho

Aber es sollte ja noch ein Highlight folgen, und zwar die Rampensäue von WhoMadeWho, die ich ja im Frühjahr schon im Postbahnhof gesehen habe. Aber es hat manchmal auch seine Vorteile, wenn man weiß, was einen erwartet. Und die diesmal auch wieder in Originalbesetzung auftretenden Dänen haben nicht enttäuscht.

Während des Soundchecks konnte man schon beobachten, wie Gitarrist Jeppe sich mit Kippe und ein paar Sektchen auf das Level des Publikums brachte, um dann auch entsprechend angeheitert in das Konzert einzusteigen. Und auch während des Konzerts wurde noch der eine oder andere Sekt und ein paar Bierchen konsumiert. Dennoch war es musikalisch wieder einwandfrei und auch der Gesang war auf den Punkt, insofern ist das wohl Betriebslevel.

WhoMadeWho

Es war vielleicht nicht die beste Idee, sich recht weit vorn in die Mitte zu stellen, da sich dort offenbar ein feierwütiger Mob zum moshen verabredet hatte, um es sich zum Ausklang des Abends nochmal so richtig dreckig zu geben. Aber mit etwas Abstand betrachtet, war das dennoch eine amüsante Veranstaltung. Wahnsinn as usual, alles bestens, gerne wieder.

Melt! 2014
Freitag (18.07.2014) | Samstag (19.07.2014) | Sonntag (20.07.2014)

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